Buddhistische Meditationskurse: "Buddhistische Meditationsmethoden" ab 8.9.2021, "Intensivkurs Atemmeditation" ab 19.1.2022, Informationen hier
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Veröffentlicht von Thomas Hamann um 08. Juli 21 | Permalink | Kommentare (0)
Freundschaft zu kultivieren hat in allen Schulen des Buddhismus eine zentrale Bedeutung.
Freundschaft ist ein Ausdruck von metta (maitri) und enthält somit die Aspekte Güte, annehmende Liebe und Großzügigkeit.
Der Buddha wurde von seinem Jünger Ananda gefragt, welchen Stellenwert die Freundschaft im spirituellen Leben hat. Ananda fragt, besitzt Freundschaft ein Viertel, oder die Hälfte an Bedeutung im spirituellen Leben? Der Buddha antwortete: "Sprich nicht so, sprich nicht so, Ananda. Nicht ein Viertel nicht die Hälfte des spirituellen Lebens ist Freundschaft - Freundschaft ist das GANZE spirituelle Leben!"
Hier sehen wir die große Bedeutung, die der Buddha der Freundschaft beimaß. Dieses wurde auch deutlich, als ein Mönch krank darnieder lag mit der Ruhr, einer starken, lebensbedrohenden Durchfallerkrankung. Der Buddha und Ananda sahen diesen Mönch in seinen eigenen Kot liegen und fragten, ob er nicht von seinen Mitbrüdern gepflegt wird. Als der Mönch dies verneinte, wuschen und halfen Ananda und der Buddha diesem Mönch und gaben ihm zu trinken. Hier sehen wir einen ganz wichtigen Aspekt von Freundschaft: Solidarität. Der Buddha fragte nicht viel, sondern er sah Leid und er half spontan, vom Herzen kommend.
Solidarität bedeutet, dass wir uns bemühen, dort zu helfen, wo wir Misstände oder Leid bei Menschen erkennen.
Ein weiterer sehr herausfordernder Aspekt ist Großzügigkeit in einer Freundschaft. Großzügigkeit bedeutet z. B., Zeit zu geben, Unterhalt zu geben, finanzielle Hilfe und Solidarität zu geben, günstige Umstände zu schaffen, damit der Freund wieder auf die Beine kommt, und Rat und Hinweise zu geben. In den klassischen Texten werden auch Unterkunft geben und Medikamente geben genannt.
Notwendig dafür ist die Reduzierung unserer Anhaftung an das Ego, welches sich immer im Mittelpunkt sieht. Geben und Großzügigkeit konfrontieren uns mit dem eigenen Greifen nach Besitz, Titeln, Positionen etc. Abgeben ist eine Bedrohung für das Ego und das Sicherheitsdenken. Wenn man aber beginnt, Großzügigkeit im kleinen zu praktizieren, dann hat sie eine offene, befreiende Wirkung und führt zu positiven Geisteszuständen.
Freundschaft hat auch die Bedeutung, voneinander zu lernen, die Freundschaft zu vertiefen. Dazu gehört auch ein klares Wort, um einen Freund auf Verhaltensweisen hinzuweisen, die vielleicht unheilsam sein könnten. Wichtig ist hier, den Mut zu besitzen, Probleme anzusprechen, aber auch seine Motivation zu prüfen, warum man dieses Thema mit dem Freund besprechen muss.
Zusammengefasst ist Freundschaft das Kultivieren von Aspekten der Güte, der Solidarität, des Mutes und des Vertrauens. Freundschaft bedeutet im günstigsten Fall, sich gemeinsam auf den Weg zu machen, sein Herz zu öffnen und es weiter zu entwickeln, hin zu einem liebenden, reifen Menschen. Patrul Rinpoche wurde einmal gefragt, was das wichtigste im Leben ist? Er sagte schlicht: "Ein liebevolles Herz zu entwickeln."
Veröffentlicht von Nangpa Andres Block um 27. Juli 12 in Die Lehre | Permalink | Kommentare (0) | TrackBack (0)
Da das Erwachen (die Erleuchtung) ein zentrales Element des Buddhismus ist, stellt sich die Frage, ob es in der heutigen Zeit überhaupt erwachte Menschen gibt. Am äußeren Verhalten kann man nur erkennen, wenn jemand nicht erwacht ist, weil er wichtige Merkmale eines Erwachten nicht zeigt. Man kann aber nicht erkennen, ob ein bestimmtes Verhalten antrainiert ist oder, wie bei einem Erwachten, ganz natürlich der inneren Natur des Menschen entspringt. Im folgenden Video (leider in Englisch) gibt Ajahn Jayasaro dazu weitere Informationen.
Der Im Video angesprochene Mönch, Ajahn Maha Bua, ist z.B. in diesem Video zu sehen:
Veröffentlicht von Thomas Hamann um 06. Juli 12 in Die Lehre | Permalink | Kommentare (0) | TrackBack (0)
Im Vortrag "Glücklich leben - aber wie?" werden Hinweise und Tipps für ein glücklicheres Leben gegeben. Behandelt werden Themen wie: Was ist Glück? Ist dauerhaftes Glück möglich? Welche Hinweise geben die Glücksforschung und der Buddhismus zum glücklichen Leben?
Im Anschluss an den Vortrag können Fragen gestellt werden und die Thesen des Vortrags diskutiert werden. Der Vortrag findet am Donnerstag, dem 12.4.2012, um 19.00 Uhr im "Zentrum Freier Buddhismus" in der Poschfüerhöhe 16, Essen-Steele, statt. Referent ist Thomas Hamann. Mit einer Anmeldung unter [email protected] oder 0170-7532735 kann man einen Platz vorab reservieren, ein Besuch des Vortrages ist aber auch ohne Anmeldung möglich.
Veröffentlicht von Thomas Hamann um 11. März 12 in Die Lehre | Permalink | Kommentare (0) | TrackBack (0)
Am Donnerstag, dem 8.3.12. findet um 19.00 Uhr in der Poschfüerhöhe 16 in Essen-Steele ein Vortrag zum Thema "Liebe, Partnerschaft und Buddhismus?" statt. Behandelt werden Themen wie: Welche Ratschläge hat der Buddha zu Ehe und Beziehung gegeben? Wie kann man eine erfüllte Partnerschaft genießen? Welchen Stellenwert hat die Sexualität in Liebe und Partnerschaft? Referent ist Andres Block.
Die Teilnahme ist kostenlos. Eine Anmeldung per Mail an [email protected] oder Anruf unter 0201 517716 ist nicht zwingend erforderlich, würde aber die Vorbereitung erleichtern.
Veröffentlicht von Thomas Hamann um 11. Februar 12 in Die Lehre | Permalink | Kommentare (0) | TrackBack (0)
Die Antwort auf diese Frage hängt vom Religionsbegriff ab. Wenn man unter einer Religion einen Glauben versteht, dann ist Buddhismus keine Religion, denn der Buddha selber hat immer wieder gesagt, man solle seine Lehre selber prüfen (Die Lehre prüfen). Wenn man Religion mit Wikipedia als "eine Vielzahl unterschiedlicher kultureller Phänomene, die menschliches Verhalten, Handeln, Denken und Fühlen prägen und Wertvorstellungen normativ beeinflussen" (http://de.wikipedia.org/wiki/Religion) sieht, dann ist Buddhismus sicherlich eine Religion.
Die folgenden Youtube-Viedos liefern weitere Aufschlüsse:
Veröffentlicht von Thomas Hamann um 27. Januar 12 | Permalink | Kommentare (4) | TrackBack (0)
Am 9.2.12. findet um 19.00 Uhr in der Poschfüerhöhe 16 in Essen-Steele ein Vortrag zum Thema "Was ist Buddhismus?" statt. Der Vortrag vermittelt eine Idee davon, worum es im Buddhismus im Kern geht. Behandelt werden Themen wie: Ist Buddhismus überhaupt eine Religion? Was ist das Ziel des Buddhismus? Welchen Stellenwert hat die Meditation im Buddhismus? Was sind die wichtigsten Inhalte der buddhistischen Lehre?
Die Teilnahme ist kostenlos. Eine Anmeldung per Mail an [email protected] oder Anruf unter 0201 517716 ist nicht zwingend erforderlich, würde aber die Vorbereitung erleichtern.
Veröffentlicht von Thomas Hamann um 24. Januar 12 in Die Lehre | Permalink | Kommentare (0) | TrackBack (0)
Wer sich auf einen spirituellen Pfad begibt, der wird in regelmäßigen Abständen von Zweifeln heimgesucht. Zweifel und Vertrauen stehen in einem Spannungsverhältnis. Weises Überprüfen von Lehrern und Lehre verhindern, dass man Aberglauben und falschen Lehren aufsitzt. In diesem Sinne ist Zweifel hilfreich. Zweifel verhindert aber auch, dass man sich voll engagiert. Aber wo hört der Zweifel auf, hilfreich zu sein, und wird zur Belastung?
Wenn man ehrlich und tief in sich hinein schaut, stellt man fest, dass ein übertriebener "skeptischer Zweifel" häufig damit verbunden ist, dass man das Haar in der Suppe sucht oder den Fokus bewusst auf das negative richtet. Der skeptische Zweifel möchte sich nicht ändern oder neues erforschen sondern sucht häufig nur die Bestätigung seiner negativen Sichtweise. Deshalb ist diese Art von Zweifeln nicht heilsam und für die spirituelle Entwicklung auch nicht förderlich. Kritik und Zweifel sind wichtig, jedoch sollte man sie nicht zur Zweifelsucht ausarten lassen. Zweifel ist im Geist häufig mit Neid und Schmerz verbunden.
Speziell bei der Meditation gilt Zweifel als klassisches Hindernis. Zweifeln kann man an sich selber, seinen Fähigkeiten, den Lehrern oder dem Dharma insgesamt. Zweifel kann in der Meditation aber auch produktiv genutzt werden: "Zweifel ist eine Kette von Worten im Geist, oft assoziiert mit einem subtilen Gefühl von Furcht oder Widerstand. ... Wenn wir lernen, Zweifel als einen gedanklichen Prozess achtsam zu betrachten, wenn wir notieren "Zweifel, Zweifel", und wenn wir uns nicht in den gedanklichen Inhalt involvieren lassen, passiert eine wunderbare Transformation: Zweifel selber wird zur Quelle des Bewusstwerdens. Wir können eine Menge über die nicht beständige, unfassbare Natur des Geistes lernen, wenn wir den Zweifel beobachten. ... Wenn wir im Zweifel gefangen sind, dann erfahren wir großes Leid. Und in dem Moment, in dem wir den Zweifel ohne Anhaften spüren, wird unser Geist freier und leichter."1
Skeptischer Zweifel kann durch die Entwicklung von gläubigem Vertrauen ausgeglichen werden. Um das zu entwickeln, kann man mit buddhistischen Lehrern oder Freunden sprechen oder wichtige Bücher lesen.
Nützlich ist der so genannte "große Zweifel", " der tiefe Wunsch, seine wahre Natur zu erkennen ... Diese Art Zweifel ist eine Quelle von Energie und Inspiration in unserer Praxis. ... Ein Geist des Erforschens und tiefen Fragens ist ein notwendiger Bestandteil für die Belebung und Vertiefung unserer spirituellen Praxis und um zu verhindern, dass sie nur imitativ ist".1
Dieser "große" oder "produktive" Zweifel ist in seiner Natur forschend, im positivem Sinne neugierig und auch bereit, zu hinterfragen und zeichnet sich durch eine offene Geisteshaltung aus. Dieser Zweifel untersucht, ist im Dialog mit anderen (Lehrer, buddhistische Gemeinschaft etc.) und erfrischt, weil er ein neues Denken hervorbringt. Er kann dazu führen, dass man die Schriften genau liest und sich im Studium mit anderen austauscht und dadurch inspiriert wird.
Zweifel kommen und gehen, sie können aber auch einen Katalysator im Prozess des Gläubigen Vertrauens (Sraddha) darstellen. Somit können sie, richtig genutzt, die spirituelle Entwicklung stärken und inspirieren. Wer allerdings in der Zweifelsucht, dem Kritikastertum verbleibt, der wird es schwer haben, sich zu entwickeln und sich im Extremfall vom Buddhismus abwenden. Bevor das geschieht, sollte man sich einen buddhistischen Freund suchen und offen über seine Befürchtungen und Zweifel sprechen. Vielleicht erkennt man dann die wahre Ursache von Zweifel und entwickelt so Zweifel am Zweifel, wie es Sogyal Rinpoche einmal ausgedrückt hat.
1) aus Joseph Goldstein und Jack Kornfield: Einsicht durch Meditation: Die Achtsamkeit des Herzens, allerdings eigene Übersetzung aus der englischen Ausgabe, S. 54 f.)
Veröffentlicht von Nangpa Andres Block um 18. Juni 11 in Die Lehre | Permalink | Kommentare (0) | TrackBack (0)
Kontemplation ist das tiefe Nachdenken und Reflektieren über ein Thema. Im Buddhismus wird insbesondere über einzelne Aspekte der buddhistischen Lehre nachgedacht. Da die buddhistische Lehre eine Lehre ist, die die Entwicklung zum Erwachen als Ziel hat, sind folgende Leitfragen besonders wichtig:
Kontemplation ist ein wichtiges Mittel, um die buddhistische Lehre nicht nur intellektuell zu verstehen, sondern ganz von ihr durchdrungen zu werden. Wenn wir eine persönliche Unterweisung oder ein Buch nur verstehen, dann heißt das noch lange nicht, dass sie Einfluss auf unser Leben hat. Wir werden mit so vielen neuen Einflüssen und Ideen konfrontiert, unser Leben hält so viele Anforderungen parat, dass wir das einmalig als richtig erkannte häufig nicht umsetzen. Außerdem sind unsere Gewohnheiten sehr stark. Das tiefe Nachdenken über wichtige Unterweisungen verankert diese in uns so stark, dass sie wirklich eine Auswirkung auf unser Leben haben. Besonders hilfreich ist die Kontemplation, wenn sie sich auf eine individuelle, persönliche Unterweisung richtet, die ein Schüler von seinem Lehrer erhalten hat.
Voraussetzung für die Kontemplation ist, dass wird die Unterweisung verstanden haben. Dann setzen wir uns ruhig irgendwo hin (oder gehen spazieren) und denken mit Hilfe der Fragen oben über die Unterweisung nach. Dabei kommen uns Ideen und neue Fragen, die wir aufschreiben können, damit wir sie nicht vergessen und uns nach der Kontemplation damit beschäftigen können. Hilfreich ist auch, wenn wir uns visuell vorstellen, wie es wäre, wenn wir uns die Unterweisung ganz zu Herzen nehmen würden.
Kontemplation ist entspanntes Nachdenken, eine innere Anstrengung ist nicht notwendig. Allerdings sollte man mit den Gedanken nicht völlig abdriften, sondern immer wieder zum Thema oder den sich daraus ergebenden Unterthemen und Fragen zurückkehren.
Manchmal entsteht in der Kontemplation eine Art innerer Öffnung, als hätte sich ein Knoten gelöst, wir entspannen uns und spüren, dass es nichts mehr zu denken gibt. Dann können wir in diesem Zustand zur Meditation übergehen.
Spätestens, wenn sich unsere Gedanken im Kreis drehen und uns nichts neues mehr einfällt, können wir mit der Kontemplation aufhören.
(Die Ausführungen beruhen auf einem Vortrag von Lama Sönam Lhündrup)
Interessante Links:
http://inthefootstepsofthebuddha.com/the-buddhist-approach-to-contemplation-che-gom-and-jok-gom/
Veröffentlicht von Thomas Hamann um 06. Juni 11 in Die Lehre | Permalink | Kommentare (0) | TrackBack (0)
Buddhisten sollen auch ihre Lehrer sorgsam prüfen: "Ihr solltet prüfen, ob ein Lehrer das, was er predigt, auch lebt. Ist er bescheiden, lebt er einfach, zurückgezogen und gibt er all den Vergnügungen nicht nach, die man durch Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, Fühlen und Berühren erfahren kann, so habt ihr gute Gründe, anzunehmen, dass er frei von Gier, Hass und Verblendung ist oder danach strebt."
Lehrer sollen auch nicht an den Schülern haften und sie festhalten. "Ohne Wünsche für sich selbst soll er denken: 'Die Menschen, die Erfolg haben möchten, sollen Erfolg haben.' Er darf Freude empfinden, wenn sie Erfolg haben, so, als wäre es sein eigener Erfolg auf dem geistigen Weg."
(beide Zitate aus Paul Köppler: So spricht Buddha. Die schönsten und wichtigsten Lehrreden des Erwachten, S. 305-306)
Veröffentlicht von Thomas Hamann um 01. Juni 11 in Meister | Permalink | Kommentare (0) | TrackBack (0)
Aus Sicht des Buddha ist es sehr wichtig, Lehren nicht zu glauben, sondern selber zu prüfen: "Wenn Ihr irgendwelche Lehren hört, dann glaubt sie nicht, nur weil ihr sie gehört habt und weil sie überliefert wurden oder weil andere dieser Meinung sind. Glaubt nicht, nur weil es in heiligen Schriften steht oder weil es sich logisch und vernünftig anhört. Vertraut keinen erdachten Theorien und auch nicht dem, woran viele glauben. Nehmt nicht nur das an, was euch persönlich gut gefällt oder was ein spiritueller Meister gesagt hat.
Wenn Ihr selbst erkennt, dass eine Lehre unheilsam ist, weil sie, wenn man sich danach richtet, zu Unheil und Leiden führt, dann sollt ihr sie lassen. Wenn ihr aber eine Lehre als heilsam erkennt, weil sie zu Glück und Wohl führt, wenn man sich danach richtet, dann sollt ihr sie annehmen." (aus: Paul Köppler: So spricht Buddha. Die schönsten und wichtigsten Lehrreden des Erwachten, S. 12).
Veröffentlicht von Thomas Hamann um 01. Juni 11 in Die Lehre | Permalink | Kommentare (0) | TrackBack (0)
Vertrauen und Glaube spielen im Buddhismus eine wichtige Rolle, unterscheiden sich aber vom christlichen Glaubensbegriff.
So gilt im Buddhismus "Gläubiges Vertrauen" (sanskrit: "Sraddha", pali: "saddha") nicht einem Gott oder einer anderen omnipotenten Entität. Gläubiges Vertrauen und Hingabe werden den "drei Juwelen", also dem Buddha (der Erleuchtete), dem Dharma (die Lehre des Buddha) und dem Sangha (Gemeinschaft der Praktizierenden) entgegengebracht. Im Vajrayana gibt es als "viertes Juwel" das Vertrauen in den Lama, den buddhistischen Lehrer.
Vertrauen bedeutet in diesem Sinne nicht ein blindes Vertrauen. Der Buddha sprach selber davon, ein positiv kritisches Vertrauen zu entwickeln. Das bedeutet, dass man die Lehre und den Lehrer aufrichtig prüfen sollte, um nach einer Zeit zu einer Entscheidung zu gelangen und Lehre und Lehrer in sein Herz kommen zu lassen.
Wir lernen in dreifacher Hinsicht:
So gelingt es, sich auf den Pfad des Vertrauens zu begeben. Nicht eine oberste Autorität sagt dem Buddhisten, wie und in welcher Form er gläubiges Vertrauen entwickeln soll, sondern es ist ein organischer Prozess, welcher langsam, im persönlichen Tempo des oder der Dharmapraktizierenden von statten geht.
Veröffentlicht von Nangpa Andres Block um 01. Juni 11 in Die Lehre | Permalink | Kommentare (0) | TrackBack (0)
Im tibetischen Buddhismus gibt es vier Arten von Vertrauen und Hingabe:
Veröffentlicht von Nangpa Andres Block um 01. Juni 11 in Die Lehre | Permalink | Kommentare (1) | TrackBack (0)
Buddhist wird man dadurch, dass man die buddhistische Lehre praktiziert - unabhängig davon, ob man sich einer buddhistischen Gruppe anschließt. Es gibt keine Eintrittsvoraussetzung, der bisherige Glaube oder der der Eltern ist völlig egal.
Wer eine Bestätigung des Buddhistseins braucht, kann Mitglied der Deutschen Buddhistischen Union werden (siehe unter Links). Für den Mitgliedsbeitrag erhält man einen Mitgliedsausweis und das Abonnement der Zeitschrift Buddhismus aktuell.
Sinnvoll ist natürlich, sich vorher mit dem Buddhismus auseinanderzusetzen, vielleicht ein Buch zu lesen, diese Website zu studieren oder z.B. die Infos auf Wikipedia zum Buddhismus. Hifreich ist auch der Besuch einer buddhistischen Gruppe in der Nähe. Wenn man beitritt, kann man eine Zeremonie durchführen, die Zufluchtnahme zu Buddha, Dharma (buddhistische Lehre) und Sangha (Gemeinschaft der Buddhisten). Eine buddhistische Gruppe in seiner Nähe findet man ebenfalls auf den Seiten der Deutschen Buddhistischen Union. Häufig bieten buddhistische Gruppen auch Einführungen in den Buddhismus an, deren Inhalt aber je nach Ausrichtung der Gruppe variiert.
Einführung in Buddhismus und Meditation
Eine do it yourself Anleitung in Englisch zur Zufluchtnahme-Zeremonie gibt es hier.
Das folgende Video beantwortet die Frage aus Sicht eines buddhistischen Mönches, allerdings in englisch. Außerdem erzählt er, wie es ist, Mönch zu sein.
Veröffentlicht von Thomas Hamann um 27. Mai 11 in Die Lehre | Permalink | Kommentare (0) | TrackBack (0)
Ein wunderbarer Film über die ersten buddhistischen Mönche in Großbrittanien mit Ajahn Chah live.
Eine längere Version des Films findet sich hier .
Veröffentlicht von Thomas Hamann um 14. März 11 in Die Lehre | Permalink | Kommentare (0) | TrackBack (0)
Lama Sönam Lhündrup (Dr. med Tilmann Borghardt) wurde 1959 in Deutschland als zweites von vier Kindern geboren. Als Lehrer der tibetischen Kagyü Schule zeichnet ihn neben der überzeugenden Verkörperung der buddhistischen Lehre eine besondere Klarheit aus, die es ihm ermöglicht, auch komplizierte Zusammenhänge verständlich zu erklären.
Den buddhistischen Weg begann Lama Lhündrup in einer kleinen Gruppe, die Zen-Buddhismus praktizierte. Im Februar 1981 begegnete er zum ersten Mal Lama Gendün Rinpoche, seinem später wichtigsten Lehrer aus der Karma Kagyü Tradition des tibetischen Buddhismus. Zwei Monate später nahm er bei Künzig Shamar Rinpoche Zuflucht.
Shamar Rinpoche ermutigte ihn, drei Jahre lang in der Burmesischen Vipassana Tradition zu meditieren. Ab 1984 folgte Lhündrup dann der Vajrayana-Praxis der Kagyü Tradition unter Kalu Rinpoche und Tenga Rinpoche. Währenddessen studierte er weiterhin Medizin. Sein Medizinstudium schloss er 1986 mit seiner Doktorarbeit über Homöopathie in Indien ab.
Den Studienabschluss sah er als gute Gelegenheit, sich für eine längere Zeit auf den Buddhismus zu konzentrieren. Mit seiner Frau Irene zog er sich deshalb für einige Jahre in Dhagpo Kagyü Ling in Frankreich (Dordogne) in ein Retreatzurück. Sie wurden von Lama Gendün Rinpoche und seinen Schülern Lama Henrik und Lama Walli angeleitet, die ihnen die Übertragung der gesamten Praxiszyklen eines Drei-Jahres-Retreats gaben. Am Ende des Retreats war der Wunsch nach intensiver Praxis weiterhin größer als der nach der Arbeit als Mediziner. Lama Lhündup und seine Frau nahmen die Nonnen- bzw. Mönchsgelübde und gingen 1991 in ein traditionelles Drei-Jahres-Retreat in Laussedat bzw. in Le Bost.
Nach Ende dieses zweiten Langzeitretreats übertrug ihm Lama Gendün Rinpoche die Funktion eines „Drupön“, das heißt, einem der Lamas, welcher die Unterweisungen in den Drei-Jahres-Retreats geben. Dies ist noch bis Ende 2011 seine Hauptaufgabe, neben der er sich für die allgemeine Entwicklung der Klostergemeinschaft Kündröl Ling einsetzt.
Seit 1997 widmet sich Lama Sönam Lhündrup weiteren Aufgaben: Er ist für das Dharmahaus in Croizet (Guépel Ling) verantwortlich, das als Treffpunkt für Dharmainteressierte und in der Nähe lebende Buddhisten fungiert. Jährlich organisierte er Seminare zum Thema „Dharma und Psychotherapie“, um den Austausch zwischen Dharmalehrern und buddhistischen Psychotherapeuten zu intensivieren. Diese Aktivität führte zur Gründung des “Institut für Essentielle Psychotherapie” in Hennef, das eine dreijährige buddhistisch orientierte Ausbildung zum Psychotherapeuten anbietet. Seit einigen Jahren betreut er auch das buddhistische Zentrum des Karmapa, dem Leiter der Kagyü-Tradition ( Gyalwa Karmapa Thaye Dorje) in Freiburg. Und nicht zuletzt übersetzt er wichtige buddhistische Texte vomTibetischen ins Deutsche.
Ab 2012 plant Lama Lhündrup, mehr Zeit mit persönlichen Studien und Schreiben zu verbringen und sich auch vermehrt um seine Mutter zu kümmern. Er möchte einen buddhistischen Ansatz entwickeln, der noch besser den Bedürfnissen unserer Gesellschaft und Kultur entspricht. Auch weiterhin wird er dabei ernsthaft Praktizierende unterstützen, allerdings in einem weniger formalen Rahmen als bisher.
Zur Bedeutung des Namens: Sönam entspricht den deutschen Begriffen verdienstvoll und tugendhaft, Lhündrup bedeutet spontane Präsenz.
Auf der Homepage von Lama Sönam Lhündrup ( www.awakeningtosanity.net ) kann man zu vielen zentralen Fragestellungen des Buddhismus Texte und Audios herunterladen. Besonders interessante Beispiele sind die folgenden Vorträge sowie die dazu gehörigen Fragen und Antworten (bitte erst speichern (beim Internet Explorer mit der rechten Maustaste auf den Link klicken und dann auf "Ziel speichern unter", dann entzippen, da es sich um Zip-Dateien handelt), danach können sie auf dem Computer oder auf dem MP3-Player abgespielt werden):
Wirkliche Transformation oder eingebildete Spiritualität
Erleuchtung: Was ist das eigentlich?
Veröffentlicht von Thomas Hamann um 26. Januar 11 in Meister | Permalink | Kommentare (0) | TrackBack (0)
Einen Eindruck davon, was mit Metta (liebender Güte) im buddhistischen Sinne gemeint ist, kann vielleicht das Metta-Sutta vermitteln (der Link führt auf eine Seite der buddhistischen Gesellschaft Berlin).
Metta ist ein ehrlich gemeintes Wohlwollen anderen Menschen gegenüber bzw. der eigenen Person gegenüber. Wer Metta ausstrahlt, begegnet anderen Menschen mit Wohlwollen, will ganz ehrlich ihr bestes. Viele Menschen bemerken das und reagieren ihrerseits positiv.
Man gönnt sich und anderen Glück, Gesundheit und ein unbeschwertes Leben ("Möge ich glücklich sein"), aber man schürt in der Metta-Meditation nicht das Verlangen nach Glück ("Ach, wäre ich doch nur glücklich").
Veröffentlicht von Thomas Hamann um 26. Januar 11 in Die Lehre, Meditation | Permalink | Kommentare (0) | TrackBack (0)
Diese vier Wahrheiten sind ein Kernstück der buddhistischen Lehre. Nach seiner vollständigen Erleuchtung waren sie das erste, was der Buddha seinen ehemaligen Gefährten offenbarte.
Die 1. Wahrheit: Die Wahrheit vom Leiden
Leben ist immer mit Leiden und Unbefriedigtsein (dukkha) verbunden. Einerseits gibt es Geburt, Alter, Krankheit, Sterben und Schmerz. Andererseits gibt es das tägliche Unbefriedigtsein wie Müdigkeit, Hunger, der Wunsch nach Dingen, Situationen oder Menschen, die gerade nicht da sind oder das Verbundensein mit Dingen, die man nicht mag, wie z.B. bestimmte Arbeiten oder Menschen. Es gibt natürlich glückliche, positive Momente, aber trotzdem ist das Leben von Gefühlen des Unbefriedigtseins durchdrungen.
Die 2. Wahrheit: Die Wahrheit von der Ursache des Leidens
Ursache des Leidens ist das Begehren. Nur weil wir etwas haben wollen, was wir zur Zeit nicht haben, leiden wir. Wenn wir kein Handy haben, dann wollen wir eins. Sehen wir das moderne Handy eines anderen Menschen. so sind wir mit unserem älteren Handy nicht mehr zufrieden und wollen auch ein moderneres Handy haben usw. Begehren endet nie und kann sich auf alle Lebensbereiche richten. Wir wollen gesünder, schöner, reicher, klüger werden. Deswegen sind wir unbefriedigt.
Die 3. Wahrheit: Die Wahrheit von der Beendigung des Leidens
Wer aufhört zu begehren, der leidet nicht mehr.
Die 4. Wahrheit: Die Wahrheit vom Weg, der zur Beendigung des Leidens führt
Der Weg, der zur Beendigung des Leidens führt, ist der edle achtfache Pfad. Wer diesem Pfad konsequent folgt, begehrt immer weniger, lebt immer mehr im gegenwärtigen Augenblick, ohne an irgendetwas zu haften, und leidet deshalb immer weniger.
Veröffentlicht von Thomas Hamann um 30. Mai 10 in Die Lehre | Permalink | Kommentare (0) | TrackBack (0)
Ziel der Metta Bhavana ist es, ein Gefühl von liebender Güte (Metta) gegenüber anderen Menschen und sich selbst zu entwickeln. Zu diesem Zweck nehmen wir die Sitzhaltung ein und versuchen, nacheinander positive Gefühle für 1. die eigene Person, 2. einen Freund, 3. eine neutrale Person und 4. einen Feind bzw. eine unsympathische Person zu entwickeln.
Das geht natürlich nicht auf Anhieb. Bei jeder Person können wir uns als erstes diese Person ins Gedächtnis rufen und wahrnehmen, wie wir zu ihr stehen. Danach können wir unsere Gefühle z.B. mit folgenden Methoden beeinflussen:
a) Gedankliches Äußern von positiven Wünschen für die Person: Beispielsweise können wir uns sagen: "Möge ich glücklich sein." "Möge ich gesund sein" "Möge ich ein fröhliches, ausgeglichenes Leben führen."
b) Visualisierung: Stellen sie sich z.B. die betreffende Person in einem glücklichen Zustand vor oder stellen sie sich vor, dass diese Person Sie lächelnd ansieht.
c) Reflektion: Denken sie über die positiven Qualitäten der Person und die positiven Taten nach, die die Person bzw. Sie selber vollbracht haben. Alternativ können Sie auch eine positive Aussage über sich selber denken, z.B.: "Ich bin ein guter Mensch."
d) Denken Sie die Worte "Liebende Güte".
Die Gefühle entstehen durch die angewendete Methode, d.h. wir setzen das jeweilige Mittel ein und warten auf eine Resonanz. Entsteht ein Gefühl liebender Güte, können wir unsere Aufmerksamkeit auf dieses Gefühl richten. Wird das Gefühl wieder schwächer, kann wieder auf die oben genannten Hilfsmittel zurückgegriffen werden. Lassen sie sich nicht entmutigen, wenn Sie zu Beginn keine liebende Güte empfinden. Fahren Sie einfach mit den oben genannten Methoden fort und warten sie ab, was passiert. Mit zunehmender Übung kann es sein, dass das Gefühl liebender Güte ganz organisch, von selber entsteht.
In der fünften Phase der Metta Bhavana stellen wir uns die vier Personen zusammen vor, und dehnen das Gefühl auf weitere Personen aus, z.B. indem wir nacheinander an Personen und Lebewesen im selben Gebäude, im selben Ortsteil, in derselben Stadt, im selben Land und auf der ganzen Welt denken. Der Prozess wird verstärkt, wenn wir dabei an Freunde oder positiv besetzte Gemeinschaften in den entsprechenden Orten erinnern.
Eine Variante der Methode zur Erzeugung eines positiveren Selbstbildes besteht darin, die Metta Bhavana erst einmal nur in Bezug auf die eigene Person zu praktizieren. Wenn es Ihnen regelmäßig gelingt, ein starkes Gefühl liebender Güte gegenüber der eigenen Person zu entwickeln, können Sie die Praxis nach und nach auf weitere Personen ausdehnen.
Eine sehr gute Anleitung zur Metta Bhavana finden Sie auf der Website von Fred von Allmen (im Bereich "Qualität des Herzens kultivieren", unter der Überschrift "Fred von Allmen, Metta").
Veröffentlicht von Thomas Hamann um 24. November 09 in Meditation | Permalink | Kommentare (3) | TrackBack (0)
Die wichtigsten Varianten der Sitzhaltung werden hier beschrieben.
Veröffentlicht von Thomas Hamann um 22. November 09 in Meditation | Permalink | Kommentare (0) | TrackBack (0)
Buddhistische Meditationskurse: "Buddhistische Meditationsmethoden", "Intensivkurs Atemmeditation", Informationen hier