Ajahn Brahm wurde am 7. August 1951 in London als Peter Betts geboren. Heute ist er ein bekannter buddhistischer Mönch, Autor ausgezeichneter Bücher über buddhistische Meditation, ein beliebter Redner, sowie der Inhaber zahlreicher Ämter (z.B. Abt des Bodhinyana Klosters in Serpentine, West-Australien, und spiritueller Direktor der Buddhist Society of Western Australia).
Im persönlichen Auftritt ist er bescheiden, unprätentiös und natürlich und strahlt immenses Mitgefühl aus. Hier ein Interview in der Pagode Phat Hue:
Nachdem er während seiner Schulzeit Bücher über den Buddhismus gelesen hatte, betrachtete er sich bereits im Alter von 17 Jahren als Buddhist. Aufgewachsen in einfachen Verhältnissen, bekam er ein Stipendium für Theoretische Physik an der Universität Cambridge und studierte dort in den frühen 1970er Jahren. Als Cambridge-Absolvent lehrte er für ein Jahr an einer High School, bevor er dann nachThailand reiste um buddhistischer Mönch zu werden. Ajahn Brahm wurde im Alter von 23 Jahren im Kloster Wat Saketin Thailand ordiniert und studierte anschließend 9 Jahre bei einem legendären Meditationsmeister, Ajahn Chah.
Noch in seiner Zeit als Junior-Mönch wurde er gebeten, die Zusammenstellung eines englischsprachigen Führers durch die buddhistischen Klosterregeln zu übernehmen, das Vinaya. Später wurde sein Buch die Basis für die Klosterdisziplin in vielen Theravada Klöstern der westlichen Welt.
Im Jahr 1983 wurde Ajahn Brahm durch die Buddhist Society of Western Australia eingeladen, nach Perth in West-Australien zu kommen, um dort Ajahn Jagaro beim Lehren zu assistieren. Zusammen gründeten Sie das Bodhinyana Kloster, benannt nach ihrem Lehrer Ajahn Chah, dessen Ordensname Bodhinyana lautete. Bodhinyana ist jetzt die größte buddhistische Klostergemeinschaft in Australien.
Anfänglich gab es auf dem Grundstück noch keine Gebäude, und da es zu dieser Zeit erst wenige Buddhisten in Perth gab und somit wenig finanzielle Unterstützung, begannen die Mönche selbst zu bauen, um Geld zu sparen. So kam es, dass Ajahn Brahm Klempnerarbeiten und Maurerei lernte und viele von den heute dort vorhandenen Gebäuden selbst baute.
Hier erzählt Ajahn Brahm über seine erste Zeit in Australien:
Bald wurde er eingeladen, seine humorvollen und aufbauenden Reden in anderen Teilen Australiens und Südostasiens zu halten. Im Oktober 2004 erhielt Ajahn Brahm die John Curtin Medaille für seine Vision, seine Anleitung und den Dienst an der australischen Gesellschaft durch die Curtin Universität.
2008 weilte Ajahn Brahm in Frankfurt auf einem Retreat der Pagode Phat Hue. Die Lehrvorträge (Englisch mit deutscher Übersetzung) kann man auf der Website der Pagode herunterladen. Außerdem findet man englische Videos von ihm unter http://www.youtube.de/ und englische Audios auf der Seite der Buddhist Society of Western Australia.
Eine hervorragende Einführung in buddhistische Meditation ist sein Buch Im stillen Meer des Glücks: Handbuch der buddhistischen Meditation. Schön zu lesen ist auch seine Sammlung von Lehrgeschichten Die Kuh, die weinte: Buddhistische Geschichten über den Weg zum Glück
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Im Jahr 2009 machte Ajahn Brahm (buddhistische) Schlagzeilen, weil er entgegen der Tradition seiner Ordenslinie, des Wat Nong Pah Pong Sangha, 4 australische Frauen als volle Ordensmitglieder (bikkhunis) ordiniert hat. Dies widersprach den Regeln des Wat Nong Pah Pong Sangha und führte zum Ausschluss von Ajahn Brahm und seines Klosters aus seiner Ordenslinie. Augenscheinlich war es Ajahn Brahm wichtiger, seinem Gewissen zu folgen als die durch die patriarchalische Gesellschaft Thailands geprägten Regeln seiner Ordenslinie. Viele andere buddhistische Traditionen ordinieren Frauen genauso wie Männer und der Buddha selber hat ebenfalls Nonnen ordiniert. Weitere Informationen zu diesem Thema gibt es unter dem folgenden Link:
Meinung und Informationen von Hans Gruber